Kurz nachdem meine Schwester
Vegetarierin wurde, habe ich auch aufgehört Fleisch zu essen. Ich konnte den
Gedanken das Tiere nur für meinen „Genuss“ sterben und unter grausamen
Bedingungen gehalten werden, nicht mehr ertragen. Zu diesem Zeitpunkt war ich
in der Grundschule.
Etwa zehn Jahre lang habe ich
mich dann vegetarisch ernährt ohne groß darüber nachzudenken. Dann zog in meine
WG eine Veganerin ein. Vegan fand ich zu diesem Zeitpunkt irgendwie gut, aber
konnte es mir (wie so viele Leute) selbst nicht vorstellen. Und eigentlich
wusste ich zu diesem Zeitpunkt auch gar nicht so richtig wieso man vegan lebt,
es klingt ja auf den ersten Blick schon etwas radikal. Und schließlich geben Kühe
doch auch von alleine Milch, das tut ihnen ja nicht weh oder? Damit Hühner gut
gehalten werden, kann ich ja einfach Bio-Eier kaufen! Im Nachhinein war ich
hier wohl etwas naiv.
Ich habe schon damals gerne
gekocht und gebacken und wollte, dass alle meine Mitbewohner mitessen können.
Daher habe ich mich ein bisschen damit beschäftigt, was man als Veganer essen
kann und was nicht. Und wurde unter anderem darüber aufgeklärt, dass Margarine
oft nicht einmal vegetarisch ist, was mich doch ein wenig schockte.
Zeitgleich wurde eine Bekannte
Veganerin und schrieb immer öfter etwas in Facebook-Gruppen, die sich mit der
veganen Lebensweise beschäftigten. Also begann ich ein wenig in diesen Gruppen
mitzulesen.
Auch wenn meine Mitbewohnerin nun
schon wieder umgezogen war, habe ich mich weiter mit dem Thema beschäftigt. Und
musste dann beispielsweise erfahren, dass in Deutschland jährlich 50 Millionen männliche Küken lebendig geschreddert oder
vergast werden, weil
sie für die Eierproduktion überflüssig sind und Kühe jedes
Jahr künstlich geschwängert werden, um für ihr Kalb Milch zu
produzieren. Dieses wird der Mutter jedoch weggerissen und endet entweder
ebenfalls als Milchkuh oder wird geschlachtet. Und das passiert der Mutter jedes Jahr bis sie selbst geschlachtet wird.
Da dies nicht mehr mit meinem
eigentlichen Ziel (Tiere sollen nicht wegen mir getötet werden) zusammenpasste,
wollte ich den Konsum von tierischen Produkten reduzieren. Daraufhin merkte ich
jedoch sehr bald, dass es gar nicht schwer ist und man tierische Produkte ganz
einfach ersetzen kann. Kuhmilch gegen Soja-, Reis-, Hafer-, Mandel-, … -milch,
Sojajoghurt, vegane Margarine, Sojasahne oder Hafersahne, Reismilchschokolade…
heutzutage wirklich alles nicht mehr so schwer. Daneben erfuhr ich außerdem wie
ungesund Milchprodukte sind – ein positiver Nebeneffekt meiner neuen
Ernährungsweise.
Daher wurde aus dem „Ich
reduziere tierische Produkte mal“ ein „Ich lebe vegan“. Und das nun seit dem
Sommer 2013. Eine super Entscheidung!
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